Vom Aufbauen neuer Baustellen und Schliessen alter Lücken

Was hier als Blog zum Thema Resilienz und Adaptivität von Unternehmen resultiert, begann zuvor mit der Frage, warum so viele “Leuchtturmprojekte” und strategische Neuausrichtungen innerhalb von Unternehmen und Fachbereichen versanden.

In einigen Blogs zuvor schrieb ich selbst schon von all den Leuchttürmen, welche bei Kickoffs so gerne errichtet, angekündigt und beschworen wurden. Im besten Falle enden Sie als Fall für den Denkmalschutz. Was aber auch egal ist, es gibt ja noch genügend andere Leuchttürme zu errichten.

Wenn man den gängigen Studien von Mckinsey, Gartner und weiteren glauben darf, so enden nur 10 Prozent all dieser hier monierten strategischen Initiativen, so dass man später nicht nur die Beendigung der Initiative sondern auch das Einheimsen des angepeilten Nutzens feiern konnte.

Was aber bringt nun wirklich diese Projekte zum automatischen Versanden.

Eine Lösung dazu ist eine simple. Jeder Mensch handelt im Grunde nach dieser Maxime:

Übernimm Initiative und Verantwortung nur für das, wo du weisst, du es auch liefern kannst!

Es ist nun mal eine Tatsache, dass jede Führungskraft und jeder “Subject Matter Expert” sich nur dann in einer Organisation halten kann, wenn er “liefert” oder weiss, dass er “liefern” kann. Für höhere Weihen haben sich die wenigsten deswegen qualifiziert, weil sie weiter gedacht haben, als Ihnen wirklich aufgetragen wurde.

Da mögen auch Heerscharen an agilen Predigern, Myriaden an Strategieberatern und Change-Agents das Gegenteil behaupten und dazu Tonnen an Leuchtpetarden abfeuern. Sobald der Nebel der Visionäre, Evangelisten und Agilisten sich verzogen hat, denkt jede geistig gesunde Führungskraft an die Umsetzbarkeit von strategischen Initiativen und erfolgssichernden Anpassungsmassnahmen.

Anders ausgedrückt, so lange ich als Spezialist im Unternehmen oder als Führungskraft an der LInie nicht wirklich die Sicherheit oder die Möglichkeiten habe, meinen eigenen Erfolg auch wirklich beurteilen zu können, wird es auch nicht zur Aktivierung der Kräfte kommen, ein spezifisches Ziel zu erreichen.

Über diesen Zusammenhang sollten eigentlich alle Digitalisierungs-, Strategie- oder wie auch immer benamsten Gurus Bescheid wissen. Es ist also das “Vertrauen in die eigenen organisationalen Fähigkeiten”, welches massgeblich dafür sorgt, dass Erfolg erfolgt.

Umgekehrt lässt sich aber auch das Thema Resilienz und Risikofähigkeit einer Organisation in eine ähnlich gelagerte Gleichung bringen:

Was also in keinem Lehrbuch steht, sorgt in vielen Fällen dafür, dass man sich auch keine Gedanken darüber macht, was es braucht, um nicht seinem eigenen Erfolg im Wege zu stehen.

So braucht es immer die

  • Kenntnis über die eigenen Fähigkeiten und die dazu neu zu setzenden Aktivitäten

  • Daraus resultierend, die Abschätzung welche Risiken entstehen, wenn man spezifische Dinge

    • Tut

    • nutzt

    • prüft

    • freigibt

Wenn man der jeweiligen Führungskraft weder Übersicht, Kontrollinstrumente und geeignete Anreize gibt, für sich selbst das Vertrauen zu entwickeln, dass Veränderung auch geschehen kann, bringt man im Grunde genommen das Unternehmen als Ganzes langfristig in Schieflage.

Folgeproblem: Just diese Übersichten und Kontrollinstrumente gibt es nicht.

Die in Unternehmen oft anzutreffenden Kontroll- und Zielvorgaben und Reportinginstrumente sind nämlich darauf ausgerichtet sind, dass

  • man etwas liefert, nicht aber das man ein Lieferobjekt auch unter womöglich veränderten Bedingungen nutzen und betreiben kann

  • man zeitgerecht und budgetkonform irgendwo angelangt, nicht aber, dass die folgenden Betriebs- und Wartungsbudgets berücksichtigt wären

  • man davon ausgeht, dass man die Skills einkaufen kann, die man für spezifische Vorhaben nicht hat. Man geht nicht davon aus, dass zwischen einem “Wissen, was zu tun ist” und einem “Können was man tun sollte” eine grosse Kluft liegt. Ganz zu schweigen davon, dass man als Führungskraft kaum weiss, was bei neuen Themen Mitarbeiter oder Berater zu wissen und zu können haben….

  • man davon ausgeht, dass man detailliert weiss, was man wo, wie, wann und warum zu tun hat…

Im Grunde genommen sind die obigen Punkte an sich schon die grössten unausgesprochenen Risikofaktoren, welche ein Unternehmen bedrohen. Aber das ist eine andere Geschichte..

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Wenn Dashboards blind machen….

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Resilienz aufbauen - Warum C-Levels es hier unverschuldet oft so schwer haben